Selbst an einem trüben Wintertag ist der Chorraum, verglichen mit dem Kirchenschiff, strahlend hell. Das große Kreuz (Albert Brauner, nach 1948), Altar, Tabernakel und Lesepult (Ambo) erscheinen so ganz deutlich als das Zentrum der Kirche. Den Eintretenden kann es erinnern an „Christus, das Licht der Welt“. Da unsere Kirche nach Osten ausgerichtet ist, sind die Lichtverhältnisse vormittags besonders eindrucksvoll.
Mit ihrer zeltförmigen Decke stellt sich unsere Kirche als „Das Zelt Gottes unter den Menschen“ dar und erinnert an das Zelt, in dem die Israeliten auf ihrem Zug durch die Wüste die Bundeslade aufbewahrten.
Obwohl der Architekt Kurt Dreikauß die Kirche vor 1962 geplant hat, dem Jahr, in dem das 2. Vatikanische Konzil erst begann, ist sie konsequent schon auf die Liturgiereform von 1970 hin konzipiert: Altartisch statt Hochaltar, Tabernakel freistehend auf einer Stele und nicht auf einer Tischfläche, wie es vor dem Konzil vorgeschrieben war, Ambo statt Kanzel – alles zueinander passend aus Anröchter Marmor. Durch die Form des Kirchenschiffs und den abfallenden Fußboden hat der Architekt dafür gesorgt, dass man von allen Plätzen aus das Geschehen im Chorraum gut verfolgen und so wirklich mitfeiern kann. Er schuf damit die bauliche Voraussetzung für die Forderung des Konzils, dass die Gläubigen verständig und in voller, tätiger und gemeinschaftlicher Teilhabe den Gottesdienst feiern sollten.
Links und rechts vom Chorraum stehen Skulpturen des heiligen Josef – geschnitzt von Franz Telger aus Coesfeld- und der heiligen Maria. Für die Gemeinde in einem Arbeitervorort war der heilige Josef als Patron der Arbeiter sehr bedeutsam. Die Marienfigur wurde etwa 1970 von der Frauengemeinschaft unserer Gemeinde gestiftet.