Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Furcht (Joh 12,24)
Im Johannes-Evangelium ist das Bild vom Weizenkorn, das in die Erde fällt, stirbt und erst so fruchtbar wird, ein Beispiel für die Auferstehung. Ohne das Sterben in der Erde bringt das Weizenkorn keine Früchte hervor. Dieses Bild des aufkeimenden Lebens durch den Tod deutet der Evangelist Johannes auf den Menschen hin: Wer an seinem Leben hängt, wird es verlieren, wer es aber gering schätzt, wird dafür das ewige Leben erhalten. Das ist eine Aufforderung zur Nachfolge Christi im Alltag. Der Apostel Paulus führt dieses Passionsbild noch weiter aus, indem er im ersten Korintherbrief schreibt: „So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich. Was gesät wird, ist schwach, was auferweckt wird, ist stark“ (Kor 15,42). Auch hier wird die endzeitliche Neuschöpfung beschrieben, der Leib des Toten wird auferweckt und verwandelt werden. Die Bildrede vom Weizenkorn ist auch im Gesang im Gotteslob „Das Weizenkorn muss sterben“ (GL 210) aufgenommen. Auch hier wird deutlich, das irdische Leben zerfällt zwar zu Asche und Staub, wird aber in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen. Trostvoll klingt es daher in einem Psalm: „Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen, ja gehen und weinen und tragen zur Aussaat den Samen. Sie kommen, ja kommen mit Jubel und bringen ihre Garben“ (Ps 126,5-6)