Nun werden Eltern und Paten an ihre eigene Taufe erinnert. Sie werden gebeten stellvertretend für ihr (Paten)Kind dem Bösen zu widersagen und den eigenen Glauben zu bekennen. Bei der Erwachsenentaufe widersagt der Täufling dem Bösen selbst und bekennt seinen Glauben.
Es folgt die Taufe. Dabei gießt der Priester dreimal Weihwasser über den Kopf des Täuflings und spricht dabei die Worte: „Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Anschließend salbt er die Stirn des Täuflings mit Chrisamöl.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dem Täufling das Taufkleid bzw. den Taufschal anzulegen. Der Priester spricht nämlich nun den Täufling an und sagt: „Dieses weiße Kleid soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du in der Taufe neu geschaffen worden bist und, wie in der Schrift steht, Christus angezogen hast. Bewahre diese Würde für das ewige Leben.“ Im Anschluss wird die Taufkerze an der Osterkerze entzündet.
Die Tauffeier wird mit dem sogenannten Effata-Ritus beendet. Effata bedeutet übersetzt öffne dich. Der Priester berührt dabei Ohren und Mund des Täuflings und spricht: „der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf ‚Effata‘ dem Taubstummen die Ohren und den Mund geöffnet hat, öffne er auch dir Ohren und Mund, dass du sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes.“
Nach dem gemeinsamen Vaterunser und einem Abschlusslied segnet der Priester den Getauften, die Eltern, Paten und alle Anwesenden.
Apropros: Weihwasser und Chrisam
Weihwasser ist nichts anderes als gewöhnliches Wasser, das allerdings gesegnet wurde. Durch diese Segnung wird es für uns zu einem besonderen Wasser.
Wir benötigen Wasser zum leben, so wie alle anderen Lebewesen auch. Wir benutzen Wasser zum Kochen, Waschen, trinken, Putzen und zu vielem mehr. Geweihtes Wasser wird bei der Taufe benutzt, damit der alte Mensch, der der Jesus noch kannte, hinfort gewaschen wird. Auch all das Böse und Schlechte, das ein Mensch vor der Taufe gemacht hat, wir mit dem geweihten Wasser weggespült. Diese Bedeutung kommt bei der Kindertaufe viel weniger zum Ausdruck als bei der Taufe eines Erwachsenen.
Chrisam ist eine Mischung aus reinstem Olivenöl, dem wohlriechende Balsame beigemischt wurden und das vom Erzbischof am Gründonnerstag im Paderborner Dom gesegnet wurde. Chrisam war das kostbarste Öl der Antike und zugleich das Öl mit dem in Israel Könige, Priester und Propheten gesalbt wurden. Es galt als Zeichen, dass Gottes Segen auf ihnen ruht. In der katholischen Kirche wird diese Salbung mit der Taufe allen zuteil.