Wegen ihrer Kreisform, die keinen Anfang und kein Ende hat, werden sie als
Symbol der unendlichen Liebe des Paares gedeutet. Der Ring gilt als Symbol für Liebe, Treue und Zusammengehörigkeit.
Geschichtliches
Der Ring gehört zu den Urformen des Schmuckes. Seit frühester Zeit werden ihm mystische bzw. geheime Kräfte zugeschrieben. Die Römer benutzten Ringe, die allerdings nur von der Braut getragen wurden. Während der Mann weiter umherzog, musste die Braut sozusagen „angekettet“ auf ihren Mann warten.
Bei den Kelten finden sich Ringe aus geflochtenem Gras, die zunächst nur als Symbol der Stammeszugehörigkeit, später aber auch bei der Vermählung „verliehen“ wurden.
Ein Teil der Trauungszeremonie der Sumerer könnte Vorbote des heutigen Ringes sein. Der Tempelpriester zog aus den Kleidern der Brautleute je einen Faden und band diese zusammen, um damit die immerwährende Zusammengehörigkeit auszudrücken.
Die alten Germanen kannten den Ring als Liebespfand. Der Mythos des Nordens berichtet, dass sich Siegfried und die Walküre Brunhild mit einem Ring ewige Treue gelobt hatten. Das dramatische Ende der Nibelungen wird darauf zurückgeführt, dass Siegfried den Treueschwur gebrochen hat.
Die gegenseitige Anstecken der Ringe findet sich seit dem 11. Jahrhundert im byzantinischen Verlobungsritus.
Im Hochmittelalter kommt der Verloben ein immer größeres Gewicht zu. Der Entschluss zu heiraten wurde mit Förmlichkeiten bekannt gemacht, zu denen besonders die Übergabe eines Ringes an die Braut gehörte.
Als sich die „kirchliche Vermählung“ durchsetzet, verlagert sich dieser Brauch und wird teil der Trauung. Der Ring als Zeichen der Treue hatte schon im 12. Jahrhundert eine so starke Bedeutung, dass eine bischöfliche Anordnung jungen Männern verbot, den Mädchen aus Spaß einen Ring an den Finger zu stecken.
Ab dem 13. Jahrhundert wurden Ringe verstärkt in die Trauzeremonie integriert, um besonders die Männer stärker zur Treue anzuhalten.
Ein unlösbarer „Liebesknoten“ aus Golddraht wurde den Eheringen ab dem 14. Jahrhundert hinzufügt. Durch ihn sollte die Kraft der Bindung des Ringes verstärkt werden.
Im 15. – 16. Jahrhundert kamen die ersten sogenannten Zwillingsringe auf. Das waren zwei zusammenschiebbare Ringe, von denen jeder der Verlobten einen trug. Am Hochzeitstag wurden die beiden Hälften zusammengeführt und die Ehefrau trug sie als Ehering.
Rechte oder Linke Hand
Für Paare, die sich verloben, ist der Trauring sicher das schönste Geschenk. In Deutschland, Österreich und Schweiz werden sie als äußeres Symbol traditionell an der linken Hand getragen. Der vierte Finger der linken Hand galt bei den Ägyptern als Liebesfinger. An ihm musste der Liebesring vor der Hochzeit getragen werden. Heute entscheidet meist das persönliche Empfinden oder praktische Überlegungen – je nach Arbeitsplatz – darüber, ob der Ring an der rechten oder an der linken Hand getragen wird.
Ringe anstecken
Nach dem Trauversprechen stecken sich die Ehepartner gegenseitig den Ring an den Finger mit dem Satz: „Trag diesen Ring als Zeichen meiner Liebe und Treue!“ Dadurch wird gleichsam das Trauversprechen besiegelt und sichtbar gemacht. Ja mehr noch: mit den Ringen ist die nie endende Liebe und Treue des anderen im Lichte der Liebe Gottes gegenwärtig!