Fasten bedeutet nicht immer nur den Verzicht auf bestimmte Speisen und Getränke. Viele traditionelle Fastenspeisen wie z. B. Mehlspeisen, Schmalzgebäck, Süßspeisen und Suppen mit deftigen Einlagen gelten heute als zu gehaltvoll und kalorienreich und stehen der modernen Intention des Fastens gegenüber.
Es gibt auch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten, auf die während der Fastenzeit verzichtet werden kann. Viele Menschen wollen während der sieben Wochen auf Genussmittel wie Alkohol, Zigaretten oder Süßigkeiten verzichten. Hoch im Kurs steht auch der Verzicht von Fernsehen und Internet, um stattdessen mehr Zeit mit der Familie und den Freunden zu verbringen.
Oder wie wäre es mit einer vegetarischen oder veganen Fastenzeit? Die vegetarisch/vegane Lebensweise trägt nicht nur zu einer, sondern ist auch ein hoch effektives Mittel um den Klimawandel in den Griff zu kriegen, da etwa 50% der klimaschädlichen CO2 Emissionen und CO2 äquivalenten Gase im Zusammenhang mit der Produktion von Fleisch und tierischen Lebensmitteln stehen. So kann eine vegetarisch/vegane Lebensweise während der Fastenzeit (und natürlich darüber hinaus) einen großen Teil zur Bewahrung von Gottes guter Schöpfung beitragen.
Die Fastenzeit soll jedoch nicht nur eine »Pflichtübung« sein, nach der alles wie gewohnt weitergeht. Sie soll eine Möglichkeit bieten, aus den üblichen Gewohnheiten auszubrechen und sich bewusst mit sich und den wirklich wichtigen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen. Außerdem können die sieben Wochen dazu dienen, das Leben, den Glauben, die Beziehung zu Gott einmal ganz neu zu reflektieren.
Wir können die Fastenzeit als eine Zeit der inneren Besinnung und Sammlung nutzen. Auf diese Weise erscheinen auf einmal die uns sonst umgebenden Alltäglichkeiten nicht mehr so wichtig und wir erkennen wieder, worauf es wirklich ankommt.