„Veränderung nicht als Krise, sondern als Weg im Glauben verstehen“

Seit einem Jahr ist Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz im Amt – und hat das Erzbistum intensiv kennengelernt. Dabei hat ihn besonders das Potenzial berührt, das in den Menschen steckt: ihre Kreativität, ihr Engagement, ihre Vielfalt. Gleichzeitig nimmt er auch Sorgen, Müdigkeit und Unsicherheit wahr.

Zwei große Veränderungen–eine gemeinsame Zukunft

Mit der neuen Etappe des Bistumsprozesses macht das Erzbistum Paderborn einen großen Schritt nach vorne. Die Etappe hat zwei Schwerpunkte: die pastorale Transformation und die Verwaltungstransformation. Während die pastorale Transformation die Voraussetzungen dafür schaffen will, dass der Glaube trotz aller Veränderungen auch in Zukunft gelebt werden kann, modernisiert die Verwaltungstransformation die organisatorischen Strukturen mit dem Ziel, die Engagierten zu entlasten. Das Erzbistum lädt dazu ein, die daraus wachsenden Chancen und Freiräume zu nutzen und Kirche von morgen gemeinsam zu gestalten.

Dabei ist wichtig: Dieser Weg der Veränderung ist kein Selbstzweck. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz formuliert dies in seiner Videobotschaft so:

Glauben. Gemeinsam. Gestalten. - Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zum Bistumsprozess

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Wandel ist notwendig  und Du bist Teil davon

Das Erzbistum Paderborn steht vor großen Herausforderungen: weniger Personal, ein Rückgang der Kirchenbindung, komplexe Verwaltungsstrukturen. Deshalb stellen wir uns neu auf, in Pastoral und Verwaltung:

  • Inhaltlich-geistlich
  • Strukturell-organisatorisch

Inspiration aus dem Phillipperbrief

Dieser Bistumsprozess geht mit tiefgreifenden strukturellen Änderungen einher. Gleichzeitig suchen wir gemeinsam nach einer pastoral-inhaltlichen Neuausrichtung und einem geistlichem Zugang. Wir lassen uns dabei von einem Brief des Apostels Paulus inspirieren. In Philipper 4,4-5 ermutigt Paulus die Gemeinde: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt.“ Das sind hoffnungsvolle Worte in herausfordernden Zeiten, die uns zeigen können, was uns als Christinnen und Christen auch heute trägt: Unsere Gemeinschaft, unser Glaube und das Vertrauen darauf, dass Gott mit uns unterwegs ist.

Richtungsentscheidungen

Schwerpunkt: Glaubensverkündigung und Nähe zu den Menschen

Alles Handeln soll sich an dem orientieren, was die Katholische Kirche möglichst nah bei möglichst vielen Menschen sein lässt. Deshalb investiert das Erzbistum zukünftig weiter gezielt in Personal in den Bereichen Seelsorge und Engagementförderung, um die negative Entwicklung abzufedern.

Investition in Seelsorgepersonal und Multiprofessionalität

Auch wenn die Kirchensteuereinnahmen zurückgehen, werden die Ausgaben für Personal vor Ort in den kommenden Jahren möglichst stabil bleiben. Gleichzeitig werden neue Berufe erschlossen und vernetzt, um multiprofessionelle Teams in der Seelsorge zu stärken.

Engagementförderung

Ehrenamtlich Engagierte, die aufgrund ihrer Taufberufung handeln, sind unverzichtbar. Deshalb investiert das Erzbistum in die Engagementförderung und stellt ausreichend Ressourcen bereit, um Ehrenamtliche zu gewinnen, auszubilden, zu begleiten und zu fördern.

Strukturen – Einfach, flexibel und nachhaltig

Das Erzbistum schafft Strukturen, die so schlank und einfach wie möglich sind, zugleich aber flexibel genug, um regionale Besonderheiten zu berücksichtigen.

Transformation der Seelsorge

Was verändert sich?

Bis 2030 wird das Erzbistum in höchstens 25 Seelsorgeräume gegliedert, die aus einer bis maximal drei Pfarreien bestehen. Geleitet werden die Seelsorgeräume jeweils von einem Team aus Pfarrer, pastoraler Koordination und Verwaltungsleitung. Neben einem Pastoralen Zentrum als Knotenpunkt hauptamtlichen kirchlichen Lebens wird es in jedem Seelsorgeraum verlässliche Orte geben – Kirchen, Einrichtungen oder soziale Orte, an denen verlässlich kirchliche Angebote durch Haupt- und Ehrenamtliche zu finden sind. Über deren Zahl und Standorte wird in den Seelsorgeräumen gemeinsam beraten und entschieden.

 

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz sagt:

„Wir stehen vor der Aufgabe, unsere Strukturen zu verschlanken, zu bündeln und klar auszurichten – das ist notwendig und richtig. Gleichzeitig bleibt unser Ziel, möglichst nah bei möglichst vielen Menschen zu sein – dort, wo das Leben spielt. Diese Nähe ist für mich der entscheidende Dreh- und Angelpunkt. Wie sie vor Ort konkret wird, hängt von den jeweiligen Situationen, Bedürfnissen und Erfordernissen in den Seelsorgeräumen ab. Zukünftig investieren wir gezielt in die Förderung des Engagements Ehrenamtlicher sowie in den Einsatz und die Qualifizierung multiprofessioneller Teams, die diese Nähe lebendig gestalten sollen.“

Die neuen Seelsorgeräume erklärt

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Transformation der Verwaltung

Verwaltungs-Transformation

Warum ist es notwendig, die kirchliche Verwaltung im Erzbistum Paderborn neu aufzustellen? Die Verwaltungstransformation im Rahmen des Bistumsprozesses reagiert auf weiter wachsende Komplexität, entstandene Doppelstrukturen und finanzielle Herausforderungen.

Verwaltung soll gerade vor diesem Hintergrund helfen, anstatt aufzuhalten. Deshalb wird sich im Bereich der Verwaltung im Erzbistum Paderborn vieles verändern: weniger Bürokratie, klarere Strukturen und mehr digitale Unterstützung.

Das Ziel dabei ist klar: Haupt- und Ehrenamtliche sollen sich wieder stärker auf das konzentrieren können, was zählt – das Wort Gottes zu verkünden, die Eucharistie zu feiern, die Begleitung von Menschen und vor allem auf die Nähe zu den Menschen. Denn Kirche hat Zukunft, wenn sie den Glauben lebt und nah bei den Menschen ist.

Kirchengemeinden arbeiten enger zusammen, Aufgaben werden gebündelt, Verwaltungsleitungen entlasten die Teams vor Ort. So entsteht eine tragfähige Struktur für die Zukunft – einfach, effizient und verlässlich.

Die neue Verwaltung wird sich an den zukünftigen pastoralen Strukturen orientieren. Die Verwaltungsleitungen werden zum Leitungsteam vor Ort gehören. Es entstehen dadurch klare, abgestimmte Schnittstellen zur Pastoral, mit dem Ziel, Verwaltungsprozesse so zu gestalten, dass sie die pastorale Arbeit bestmöglich unterstützen.

Denn eine zukunftsfähige Kirche braucht auch eine klug organisierte und wirksame Verwaltung, die den kirchlichen Auftrag in einer sich wandelnden Gesellschaft besser unterstützt – mit klaren Verantwortlichkeiten, einer modernen Struktur und auf einer nachhaltigen Finanzierungsbasis.

„Aus den bisherigen Organisationsformen der drei Gemeindeverbände und des Erzbischöflichen Generalvikariates wird eine neue, zukunftsgerichtete Verwaltungsorganisation entwickelt. Diese orientiert sich an den Bedürfnissen der Kirchengemeinden und des Bistums. Eine Trennung von Aufsicht und Verwaltung bleibt weiterhin gewahrt.“

Generalvikar Thomas Dornseifer

Was bleibt?

Das Evangelium zu verkünden, Hoffnung zu geben und für die Menschen da zu sein – in neuen Formen, an vertrauten und neuen Orten, vor Ort wie digital.

 

Wie kann ich mich einbringen?

Der Wandel braucht viele Stimmen – haupt- wie ehrenamtlich.

Ihre Meinung zählt! Infos, Termine und Beteiligung: www.bistumsprozess.de

Hotline (bis 15. April): 05251 125-4444

bistumsprozess@erzbistum-paderborn.de

 

Bleiben wir im Gespräch – und unterwegs im Vertrauen darauf, dass Gott mit uns geht.